Thomas Schmid

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Rennbericht Sim-Racing-SM Bern (22. Juni 2019)

Inmitten der besten Sim-Racer

Aufgrund des reduzierten Saisonprogramms, nahm ich an der ersten Sim-Racing (virtueller Motorsport mit sehr realitätsnahen Simulatoren) Schweizermeisterschaft teil. An vier Qualifikationstagen verteilt in der ganzen Schweiz konnte man sich auf einem Simulator in einem Porsche GT3 Cup mit einer schnellen Rundenzeit für das Finale qualifizieren. Mir gelang dies mit einem zweiten Rang in Bern, womit ich mich für das Finalevent der besten 16 Fahrer qualifizierte.

Dort wurden die Fahrer in zwei Gruppen aufgeteilt, um in je zwei Qualirennen die acht besten Fahrer für das Rennen um den Schweizermeistertitel zu ermitteln. In meiner Gruppe waren neben einem Formel 4-Fahrer diverse “professionelle“ Sim-Racer, darunter Fredy Eugster, einer der weltweit besten Gamer überhaupt und späterer Schweizermeister.

Das Qualifying auf der Strecke von Silverstone verlief gut und ich sicherte mir den zweiten Startplatz hinter Eugster. Der Start ins erste Qualirennen gelang mir noch besser und konnte mich in der ersten Kurve vor Eugster setzen. Ich war ganz baff als ich plötzlich in Führung lag, denn Fredy Eugster wird in der Sim-Racing-Szene als “Alien“ bezeichnet, da er so ausserirdisch schnell ist. Klar habe ich regelmässig für dieses Event zuhause trainiert, bin aber ansonsten im Vergleich zu den anderen eher ein Gelegenheits-Gamer.

Unter immensen Druck versuchte ich nun sauber zu Fahren und keine Fehler zu machen. Leichter gesagt als gemacht, denn Eugster klebte förmlich an meiner Stossstange. Trotzdem blieben seine Angriffe erfolglos und ich blieb bis 3/4 vom Rennen vorne, als plötzlich mein und drei weitere Simulatoren abstürzten. Ein fast sicherer Sieg war weg…

Aufgrund der technischen Probleme musste das Rennen neu gestartet werden. Diesmal gelang es mir nicht so gut wie vorher und beendete das Rennen auf dem dritten Platz. Mit der gleichen Platzierung im zweiten Qualirennen konnte ich trotzdem relativ locker ins Top-8 Finale einziehen.

Im Finale stand auch wieder zuerst ein Qualifying auf dem Programm welches ich dann ziemlich verschlafen habe, nur Startplatz 7. Bei einem Feld wo fast alle Fahrer innerhalb einer halben Sekunde lagen, wurde es schwierig fürs Rennen. Am Start konnte ich gleich einen Platz gut machen und einer Gruppe welches ums Podest kämpfte folgen. Gegen Schluss gerieten zwei Piloten vor mir aneinander, konnte eine Lücke nutzten und an beiden vorbeiziehen. Leider touchierte mich ein Fahrer in der folgenden Kurve am Heck und ich flog von der Piste.

Nur der 8. Rang am Schluss, trotzdem mehr als zufrieden mit meiner Leistung, denn als Rallyefahrer bin ich nicht gerade ein Rundstreckenspezialist. Zudem keine grossen Fehler und sehr nahe an den absolut schnellsten Zeiten, hat Spass gemacht. Sogar zwei professionelle Sim-Racing Teams aus Deutschland haben mich angefragt ob ich nicht Lust hätte für Ihr Team Online-Meisterschaften zu fahren. Noch fahre ich lieber Rallyes... ;-)