Thomas Schmid

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Rennbericht Rallye Pays du Gier (16. – 17. März 2018)

Perfektes Wochenende führt zu souveränem Sieg!

Das Rallye Pays du Gier rund um Saint-Chamond, das etwa 50 km westlich von Lyon liegt, beudeutete den Startschuss der Schweizer Rallye Meisterschaft 2018. Die Voraussetzungen zum ersten Lauf der Junioren-SM waren für mich alles andere als vielversprechend...

Mein üblicher Beifahrer Cornel Frigoli fiel wegen Verletzung aus und ich musste als Notlösung mit einem Westschweizer Copilot fahren, da es in der Deutschschweiz nur sehr wenige Beifahrer gibt. Der Jurassier Quentin Marchand sprang für Cornel ein und versuchte sein allererstes Mal den Aufschrieb auf Deutsch zu lesen.

Zudem verzögerte sich der Bau meines Peugeot 208 R2 beträchtlich, da es bei Peugeot-Sport grosse Engpässe bei der Teilelieferung gab. Mein Team EB-Technologies musste mit Hochdruck arbeiten, um das neue Auto zeitgerecht fertig zu stellen. Erst einen Tag vor der Rallye lief das Auto zum ersten Mal überhaupt und der vorgesehene Test vor der Rallye fiel dadurch ins Wasser.

Ohne grosse Erwartungen starteten wir deshalb am Freitagabend bei Nacht und Regen die erste Etappe. Die sehr rutschigen Bedingungen verursachten bereits vier Abflüge vor uns, worauf die Etappe für etwa eine Stunde unterbrochen wurde, um die Fahrzeuge bergen zu können. Endlich ging es los, die Reifen und Bremsen mussten aufgrund der langen Wartezeit erst auf Temperatur gebracht werden. Zu Beginn ein paar Quersteher, doch von Kurve zu Kurve nahm das Vertrauen zu und das Setup vom Auto fühlte sich wirklich gut an. Ein paar heisse Momente mit Aquaplaning gab es auf den 23 km zu überstehen, doch wir konnten unbeschadet ins Ziel der ersten Prüfung fahren.

Dann das grosse Erstaunen: Wir fuhren von insgesamt 133 Teams die 10. Beste Gesamtzeit und liessen den nächsten Konkurrent in der Juniorwertung um mehr als eine Minute zurück! Ich konnte es kaum glauben, denn es war so schwierig abzuschätzen ob das nun gut oder schlecht war.

Am Samstag ging die Rallye mit weiteren 6 Etappen über 120 km weiter und wir konnten aufgrund des gestrigen Ergebnisses bereits als 10. Fahrzeug auf die Strecke, inmitten der stärkeren R5-Autos! Der Regen hielt über die Nacht an und verursachte noch mehr stehendes Wasser auf den Strassen. Wir konnten jedoch den guten Rhythmus beibehalten, grosse Schreckmomente verhindern und den Vorsprung weiter ausbauen.

Am Nachmittag hörte der Regen auf und die Strassen begannen leicht abzutrocknen. Die Verhältnisse wurden berechenbarer und die letzten drei Etappen konnte ich richtig geniessen, denn das Auto fühlte sich einfach fantastisch an! Im Ziel hatten wir einen Vorsprung von 2’20 Minuten auf den nächsten Junior, dabei konnten wir sämtliche Bestzeiten einfahren!

Als Zusatz gewannen wir auch noch die R2-Kategorie, wurden 5. in der Schweizerwertung, sowie 13. in der Gesamtwertung. Ein Ergebnis das ich nie erwartet hätte!

Ein grosser Dank geht an mein Einsatzteam EB-Technologies, meine Streckenspione Dada, Marco und Yvonne, sowie meinen Beifahrer Quentin der einen fehlerfreien Job ablieferte. Ohne diese Equipe wäre eine solche Leistung nicht möglich gewesen!

Weiter geht’s in mit der Rallye Critérium Jurassien am 13./14. April wo ich wieder mit Cornel Frigoli fahren werde und natürlich versuchen werde den Schwung mitzunehmen.