Thomas Schmid

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Rennbericht Rallye Pays de Montbéliard (5. Oktober 2019)

Wichtige Erkenntnisse im Renault Clio R3T

Nach knapp einem Jahr konnte ich endlich mal wieder an den Start einer Rallye rollen. Die kleine Rallye Pays de Montbéliard, in der Region Franche-Comté in Frankreich sollte für mich eine Vorbereitung für das Rallye du Valais sein, wo ich den Clio R3T von Renault Schweiz pilotiere.

Zwei Tag vorher durfte ich in Alès im Süden von Frankreich einen kleinen Test beim Einsatzteam von Chazel Technologie machen. Bei schönem Wetter konnte ich die ersten Runden im Renault Clio R3T drehen. Im Gegensatz zum für mich bisher gewohnten Peugeot 208 R2 hat der Clio mit dem Turbomotor etwas mehr Leistung und allgemein mehr Features wie verschiedene Motorenmappings, Traktionskontrolle oder Launch-Control. Auch das Fahrverhalten und die Lenkung unterscheiden sich stark von dem was ich mich bisher gewohnt war. Trotzdem konnte ich ein gutes Gefühl auf dem trockenen Asphalt finden.

Deshalb war ich fast froh als sich das Wetter für die 40 Rallyekilometer regnerisch ankündete. So konnte ich das Auto in allen Bedingungen kennenlernen. Ganz vorsichtig versuchte ich mit Quentin Marchand ein Gefühl auf den rutschigen und oft wechselnden Belägen zu finden. Entsprechend gross war zu Beginn der Rückstand auf den schnellsten, lokalen Piloten der R3-Kategorie.

Trotzdem wollte ich nichts überstürzen und keinen Schaden am Auto riskieren. Wie heikel die Bedingungen waren, zeigte sich kurze Zeit später als zwei meiner direkten Konkurrenten unsanft abflogen. Wir stellten das Auto im Service etwas weicher, womit ich etwas mehr Vertrauen fasste, trotzdem wurden die Zeiten nur wenig besser. Wir hatten immer wieder Probleme mit dem Nockenwellensensor, was den Motor vor allem in tiefen Drehzahlen hinderte. Auch war ich mit meinem neuen Aufschriebssystem nicht ganz glücklich.

Erst gegen Schluss versuchte ich etwas mehr am Lenkrad zu probieren und auch der “Rallye-Rhythmus“ kam langsam wieder zurück. So konnte ich den Rückstand von zu Beginn fast 2s/km auf unter 0.5s/km reduzieren und den zweiten Platz der R3-Kategorie einfahren. Von über 90 Startern reichte es am Schluss für Gesamtrang 18. Mit den letzten Kilometern konnte ich wirklich wieder Selbstvertrauen fassen und ich weiss dass ich noch viel Marge habe. Das Rallye du Valais kann kommen!

Ich danke recht herzlich meinen Sponsoren die mir diese Testrallye ermöglicht haben. Auch dem Team und Quentin gilt der Dank die mich bestmöglich unterstützt haben, damit ich von Kilometer zu Kilometer schneller wurde.