Nach Absagen sämtlicher Motorsportveranstaltungen in der ersten Jahreshälfte ergriffen die Organisatoren der Rallye du Chablais die Initiative ihre Rallye virtuell auf der Plattform “Dirt Rally 2.0“ von Zuhause auszutragen. Obwohl ich mir dieses Spiel erst ein paar Tage vor dem Wettkampf zugelegt hatte, stellte ich mich als Hobby-Simracer gerne dieser Herausforderung.

Wie mit jedem Rennwagen muss man auch bei jeder Renn-Simulationssoftware zuerst das Fahrverhalten verstehen und seinen Fahrstil anpassen um das Optimum herauszuholen. Auch wenn dieses Spiel nicht so realistisch wie andere Simulationen ist, geht es im Prinzip wie im echten Rennfahren immer ums gleiche: Sauber fahren.

Die Rallye wurde über drei Rallyetage im virtuellen Deutschland und Spanien ausgetragen. Im Gegensatz zu echten Rallyes lernt man im virtuellen alle Strecken komplett auswendig, da man sozusagen endlos trainieren kann. Im Wettkampfmodus selber gibt’s jedoch nur einen einzigen Versuch und keine “Zurück-Taste“.

Der erste Rallyetag wurde mit Autos der R2-Kategorie ausgetragen. Mir lag der Ford Fiesta R2T sehr gut und konnte mit 11 Sekunden die erste Zwischenwertung gewinnen. Am zweiten Tag mit einem historischen Lancia Stratos konnte ich die Gesamtführung mit einem zweiten Tagesrang verteidigen. Ich musste somit für den letzten Tag in einem VW Polo R5 nicht mehr das letzte Risiko eingehen um den Sieg ins trockene zu Fahren. Weniger als vier Sekunden fehlten mir auf den Tagesschnellsten was gleichzeitig den Gesamtsieg bedeutete.

Bei über 200 Teilnehmern aus der Schweiz und Frankreich, hätte ich nicht erwartet, dass ich mit praktisch null Erfahrung bei diesem Spiel gleich einen Sieg einfahren könnte. Denn die Gegner waren teilweise wirklich auf Weltklasse-Niveau unterwegs. Ein Dankeschön geht an die Organisatoren die diesen Wettkampf auf die Beine gestellt haben und sogar Ende Juni eine Siegerehrung veranstaltet hatten.