Thomas Schmid

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Rennbericht Rallye du Chablais (1. – 2. Juni 2018)

Nach fehlerfreier Rallye zurück im Titelkampf

In Aigle im Waadtland gastierte die Schweizer Rallye-Szene für den dritten Meisterschaftslauf, dem Rallye du Chablais. Mit Sébastien Loeb (F) und Ari Vatanen (FIN) waren gleich zwei ehemalige Rallyeweltmeister als Vorstarter unterwegs und zogen dabei viele Zuschauer an die Strecken.

Im Vorfeld der Rallye habe ich mich stark mit meinem Fahrstil auseinander gesetzt, da ich bei den letzten Rallyes meistens zu aggressiv fuhr und dabei die Reifen zum Überhitzen brachte. Mein Renningenieur erklärte mir, dass es mit dem Peugeot 208 R2 sehr wichtig ist etwas früher zu bremsen um danach mehr Schwung auf die nächste Gerade mitnehmen zu können.

Bereits im Shakedown vor dem Rallyestart versuchte das gesagte umzusetzen, jedoch war es nicht einfach meinen Fahrstil nach sieben Jahren plötzlich umzustellen. Trotzdem hatte ich das Gefühl dass es auf der Stoppuhr wohl etwas bringen könnte.

Auf der ersten Etappe hatte ich die Bestätigung: Nach einer ruhigen, sauberen Fahrt standen wir mit etwas mehr als fünf Sekunden ganz oben im Junior-Klassement. Ich versuchte den Stil auf den folgenden beiden Prüfungen beizubehalten und konnte den Vorsprung auf den Meisterschaftsführenden Jonathan Michellod nochmals etwas ausbauen.

Auf der Nachmittagsschlaufe ging es ähnlich weiter, Michellod und ich teilten uns die Bestzeiten und wir waren jeweils nur um wenige Sekunden getrennt. Auf dem Weg zur sechsten Etappe überraschte uns dann ein leichter Regen. Die zehn Kilometer lange Strecke, die schon im trockenen sehr anspruchsvoll ist, wurde zu einer grossen Rutschpartie. Es erforderte eine enorme Konzentration um auf den schmalen Strassen nicht von der Strecke zu geraten. Während sich meine beiden ärgsten Verfolger jeweils kleine Patzer leisteten, kamen Cornel und ich schadlos und mit einem guten Rhythmus durch.

Das erlaubte uns ein kleines Polster von 30s in den nächsten Tag mitzunehmen. Dort machten wir gleich weiter wie am Vortag: Sauber und zügig fahren, ohne dabei unnötiges Risiko einzugehen. Die Taktik ging auf und wir konnten den Vorsprung auf Michellod bis in Ziel auf eine Minute ausbauen und feierten den zweiten Saisonsieg in der Junioren-SM. Zusätzlich landeten wir auf dem 7. Gesamtrang der Rallye, noch nie waren wir so weit vorne klassiert. Wiederum konnten wir zeigen was mit einem kleinen Auto der R2-Kategorie möglich ist.

In der Meisterschaftswertung liegen wir nach drei Läufen nur noch 6 Punkte hinter der Spitze, ohne dabei unser Streichresultat eingerechnet zu haben. Somit behalten wir eine realistische Chance auf den Titel.

Ich danke recht herzlich allen die mir dieses erfolgreiche Wochenende ermöglicht haben: Beifahrer, Mechaniker, Renningenieur, Streckenspione, Sponsoren, Fans… Rallye ist Teamsport!