Thomas Schmid

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Rennbericht Rallye Critérium Jurassien (13. – 14. April 2018)

Motorschaden stoppt Chance auf möglichen Sieg

Der zweite Lauf der Rallye-SM fand bei schönem Wetter im Jura statt. Das Critérium Jurassien mit Zentrum in Saignelégier führte über 175 km schnelle Strassen mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von teilweise über 110 km/h.

Am Freitagmorgen vor dem Start gab es einen Shakedown (Test) wo wir den Peugeot 208 R2 auf die trockenen Bedingungen einstellen konnten und ich mich wieder an Cornels Stimme gewöhnen konnte. Während wir auf den Start am Abend warteten, gingen ein paar Regengüsse nieder, die jedoch bald wieder abtrockneten. Nur in den Wäldern blieben teilweise noch ein paar feuchte Stellen übrig.

Die ersten beiden Etappen am Abend bei Dämmerung verliefen relativ gut. Jedoch fuhr ich noch etwas zu aggressiv und bremste teilweise zu spät. Daraus resultierte sich ein kleiner Rückstand auf meinen Meisterschaftsgegner Jonathan Michellod von 12 Sekunden. Im Abendservice änderten wir etwas das Setup, da ich mit überhitzenden Reifen zu kämpfen hatte.

Mit neuem Mut ging es in den langen und entscheidenden Samstag, wo noch immer 133 km zu fahren waren. Auf der dritten Etappe war das Feeling im Auto bereits besser und fuhr auch deutlich sauberer, trotzdem verlor ich nochmals zwei Sekunden. Auf der Vierten konnte ich endlich das Blatt wenden: Nach 28.5 km und knapp 16 Minuten Fahrzeit, war ich um ein Sekündchen schneller als Michellod! Dies zeigte deutlich wie hoch das Niveau war, denn wir beide waren bei den schnellsten Fronttriebler dabei, obwohl es noch eine leistungsstärkere R3-Klasse gibt.

Auf der fünften Etappe konnte ich nochmals eine Sekunde abnehmen und der Rückstand in der Gesamtwertung war wieder bei 12 Sekunden. Aufgrund gestiegener Temperaturen überhitzen jedoch meine Reifen wieder. Am Telefon besprach ich mit meinem Renningenieur das Setup und verstellte daraufhin die Stossdämpfer auf der Verbindungsetappe zur sechsten Prüfung.

Endlich fühlte sich das Auto perfekt an und ich griff an. Doch dann nach ca. 10 km blinkte der rote Alarm “Oil Pressure“ auf meinem Display auf. Kein gutes Zeichen, denn ohne einwandfreie Ölversorgung lebt ein Rennmotor nicht lange. Doch mir blieb nichts anderes übrig als zu versuchen die Etappe fertig zu fahren, um dann evtl. im nächsten Service etwas reparieren zu können.

Es war sehr schwierig, ich verlor immer wieder die Konzentration, da der Alarm immer öfters aufblinkte. Zweimal wäre ich dabei fast abgeflogen. Dann bei Kilometer 20 hörte sich der Motor gar nicht mehr gut an und kurz darauf machte es “Peng“ – Kapitaler Motorschaden. Die Ölpumpe, ein bekanntes Problem bei diesem Motor, verursachte den Schaden. Trotzdem unerklärlich, da der Motor anfangs Saison ganz neu war und erst 200 Rennkilometer auf dem Zähler hatte.

Besonders bitter, da ich bis zum Schaden bereits 6 Sekunden aufgeholt hatte und auf den restlichen fünf Etappen wohl ein gewichtiges Wort um den Sieg hätte mitreden können. So blieb mir nichts anderes übrig, als meinen Gegnern zu gratulieren.

Ein herber Rückschlag im Kampf um die Junioren-Titel. Zwar gibt es ein Streichresultat in der Endwertung, doch ob ich am nächsten Rennen, dem Rallye du Chablais starten kann, ist momentan aufgrund finanziellen Gründen ungewiss.