Thomas Schmid

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Rennbericht 6h Rallycross Lousada (8. - 9. Dezember 2018)

Sieg in Portugal!

Ganz unerwartet kam ich zum Einsatz am 6h Rallycross Rennen in Lousada, nähe Porto im Norden von Portugal. Da ein Fahrer des portugiesischen Teams PT Racing 2 verhindert war, konnte ich als Fahrer neben Paulo Antunes, Toni und Antonio Teixeira einspringen und versuchte diese Chance in einem Peugeot 208 R2 bestmöglich zu nutzen.

Bereits am Donnerstagabend flog ich mit Toni und Antonio von Zürich nach Porto, um am Freitag einen kleinen Test auf einer alten Rennstrecke zu absolvieren. Am Samstag stand das Training und Qualifying auf der traditionellen Rallycross-Piste von Lousada auf dem Programm. Im Training konnte ich nur 6 Runden fahren und musste das Auto für die restlichen Minuten meinen Teamkollegen übergeben.

Trotzdem bestimmte das Team, dass ich das 10-minütige Qualifying fahren soll. Ich war gespannt, wie ich gegen die Einheimischen Fahrer und vor allem gegen den gleichen Peugeot 208 R2 von PT Racing 1 abschneiden würde. Mein Renningenieur meinte, ich sollte nicht zu sehr auf den achten, der Fahrer sei auf dieser Strecke schon “Millionen“ von Runden gefahren.

Das Quali verlief super, ich habe voll gepusht und saubere, konstante Runden hinlegen können. Meine fünf besten Runden lagen alle innerhalb von nur einer Zehntelsekunde. Mit einer Zeit von 40.642 Sekunden holte ich die Pole-Position. Dass ich dabei meinen Konkurrenten gleich um eine halbe Sekunde distanzieren würde, hätte ich selber nicht gedacht.

Am Sonntag um 10:00 startete das 6 Stunden Rennen. Ich durfte den Start fahren und konnte die Führung bis zum ersten Fahrerwechsel verteidigen. Doch danach gestaltete sich das Rennen als schwierig. Die zahlreichen Safety-Car Phasen und die Taktik der Fahrerwechsel bestimmten den Verlauf des Rennens. Da ein Teamkollege eine Stop and Go Strafe einfing und noch von einem Konkurrenten umgedreht wurde, verloren wir etwa vier Runden. Und trotz der ansonsten guten Rundenzeiten aller Fahrer verloren wir wegen unglücklich anfallenden Safety-Cars immer mehr an Boden. Zwischenzeitlich lagen wir bis zu 8 Runden hinter dem Leader.

1.5 Stunden vor Schluss konnte Paulo Antunes nach einem starken Stint den Peugeot 208 R2 wieder auf den zweiten Rang hieven. Als dann der bis an hin führende Peugeot 106 nach fünf Stunden mit technischen Problemen aufgeben musste, konnten wir die Führung wieder übernehmen und auf bis drei Runden ausbauen.

Wie hart das Rennen war, erlebte ich als mir 6 Minuten vor dem Ziel die Servolenkung nach einem gerissenen Keilriemen ausfiel. Damit verbunden war auch der Ausfall des Alternators. Das Warnlicht der schwachen Batterie leuchtete ununterbrochen am Display auf. Zudem musste ich noch eine Stop and Go Strafe absitzen, da ich nach einem Missverständnis mit meinem Renningenieur, bei einem Restart einen Konkurrenten zu früh überholte. Der Vorsprung schrumpfte plötzlich wieder auf eine Runde. Trotzdem konnte ich das verwundete Auto nach sechs Stunden als Sieger über die Ziellinie retten.

Ich möchte mich ganz herzlich bei Toni Teixeira bedanken, der mir dieses Abenteuer ermöglicht hat! Auch meinen weiteren Teamkollegen Antonio und Paulo, sowie dem Einsatzteam PT Racing geht der Dank. Ein solches Ausdauerrennen ist Teamsport!