Thomas Schmid

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Bericht Swiss Simracing Series 2021

Erfolgreiche Titelverteidigung!

Wie im vergangen Jahr nahm ich an den Schweizermeisterschaften im Simracing teil mit dem Ziel endlich mal einen Titel verteidigen zu können. Dieses Jahr wurde für die Swiss Simracing Series ein neues Format angewendet. Statt einem einzelnen Finalrennen, fanden diesmal vier Rennen über zwei Monate als Meisterschaft statt. Davor musste man sich einen der 12 Fahrerplätze in einer Hotlap-Challenge ergattern.

Mit einem zweiten Platz ohne grosses Training gelang dies mir relativ locker. Der erste Meisterschaftslauf fand auf der virtuellen GP-Strecke von Barcelona statt. Die Strecke lag mir sehr gut und konnte sehr konstant eine schnelle Pace fahren. Mit Pole-Position, ungefährdeter Start-Ziel Sieg, schnellster Rennrunde und somit sämtlichen Zusatzpunkten gelang mir ein perfekter Start in die Meisterschaft.

Knapper ging es beim zweiten Lauf in Silverstone her und zu. Immer wieder machte ich sehr kleine Fehler die tausendstel kosteten. Im Quali belegte ich Rang 2 mit 26 Tausendstel Rückstand. Im Rennen konnte ich den Führenden früh unter Druck setzen und zu einem kleinen Fehler verleiten, welcher ich als Angriff nutzte. Ich konnte in der dritten Kurve innen reinstechen, jedoch gab es einen “Ghost-Contact“ zwischen uns. Das heisst dass es einen unsichtbaren Kontakt zwischen den Fahrzeug gab, obwohl noch genügend Platz da war. Dies ist klassischer Fall im Simracing wenn online zwischen verschieden Standorten über einen Server gefahren wird. Es gibt über das Internet immer eine kleine Latenz im Millisekunden Bereich welche die Simulationssoftware ausgleichen muss. Somit kann es immer wieder zu unglücklichen Zwischenfällen kommen, welche eigentlich gar keine sein sollten.

Ich konnte dabei die Führung übernehmen und der Führende fiel auf Rang 3 zurück. Das restliche Rennen konnte ich meine Position verteidigen, wobei ich in den letzten beiden Runden extrem viel Zeit verlor aufgrund abbauender Reifen und ich nur ganz knapp den Sieg über die Ziellinie retten konnte. Wegen des Ghost-Contacts gab es nach dem Rennen einen Protest gegen mich, welcher jedoch nach langem hin und her abgewiesen wurde.

Unspektakulärer ging der dritte Lauf in Monza von statten. Wieder konnte ich zeigen dass ich die schnellste und konstanteste Pace hatte. Mit Pole, Start-Ziel Sieg und schnellster Runde konnte ich wiederum die maximale Punkteausbeute in den letzten Lauf mitnehmen.

Da für das Finale in Spa die doppelte Punkt vergeben wurde und es ein Streichresultat über die Saison gab war noch nichts entschieden. Im Porsche Zentrum Zürich wurde dabei eine eindrückliche Kulisse aufgebaut wo sämtliche 12 Finalisten vom gleichen Standort aus fuhren. Im Training konnte ich gleich wieder zeigen dass ich der schnellste bin. Im Quali ging mein direkter Konkurrent um die Meisterschaft direkt vor mir auf die Strecke. Als ich auf einer Runde zu einer möglichen Pole Position war hielt er mich unfair auf, nachdem er einige Fehler begangen hatte. Ich musste wieder Abstand lassen und neue Versuche unternehmen, jedoch machte ich aus Unkonzentriertheit einen Dreher und musste das gesamte Feld vorbeilassen. Dies bedeutete dass ich eine Runde weniger zur Verfügung hatte und auch meine Reifen kalt wurden. Es resultierte nur ein 3. Rang.

Ich wusste jedoch dass noch nichts verloren war. Ein 2. Rang oder ein 3. Rang mit schnellster Runde würden sicher für den Titel reichen. Mit einem guten Start konnte ich mich direkt auf die 2. Position hieven und machte Druck auf meinen Meisterschaftsrivalen. Wiederum gingen seine Tricksereien los. Er machte offensichtlich langsamer um das hintere Feld auflaufen zu lassen. Nur wenn ich weiter zurückfallen würde hätte er noch eine Chance auf den Titel gehabt. Mir wurde das deshalb zu viel, griff ihn an und war schon vorbei als er sich nochmals von weit weg neben mich und anschliessend von der Strecke drängte.

Ich kochte, fiel auf Rang 4 zurück und dachte: Ok dafür kriegt er sicher eine Strafe. Mit neuem Fokus konnte mich wieder vorarbeiten und Rang 2 angreifen. Zu zweit ging es durch die berühmte Eau Rouge wo ich im letzten Moment zurück stecken musste, wieder rutschte ich anschliessend auf Rang 4 zurück.

Jetzt wurde die Zeit langsam knapp. Eine Position musste ich gut machen und sicher die schnellste Rennrunde holen. Ziemlich gleich war ich wieder auf dem wichtigen Podestplatz. Da der zweite Platz zu weit weg war musste ich unbedingt die schnellste Runde holen. Ich legte eine Qualirunde nach der andren hin und konnte in der letzten Runde mit einer fast perfekten Runden diese auch klar sicherstellten. YES! Ich wusste das war fix der Titel, egal was die Rennleitung im Nachhinein noch entscheiden würde. Leider sprach die Rennleitung weder für das Aufhalten im Quali noch das Abdrängen im Rennen keine Strafen aus.

Konnte mir jedoch dann auch egal sein, denn das erste Mal gelang es mir in meiner Karriere einen Meisterschaftstitel zu verteidigen und den ersten Titel für mein Team NIANCO esports einfahren. Insgesamt ist es bereits mein 5. Schweizermeisterstitel – Cool! Dazu freue ich mich bereits sehr im Oktober 2022 die Schweiz bei den FIA Motorsport Games vertreten zu dürfen!