Thomas Schmid

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Bericht Formula Student Saison 2021

Mit AMZ Racing zurück an der Spitze

Nach einer äusserst enttäuschenden Saison 2019 und keinen Formula Student Events 2020, war das Studententeam AMZ Racing der ETH Zürich heiss auf Wiedergutmachung. Mit dem neuen Auto “alvier“ soll das Team dorthin zurück wo es seit Jahren hingehört. An die Spitze!

Ich war wiederum in die Entwicklungs- und Testfahrten eingebunden, sowie als Fahrer an den vier internationalen Events in Assen (NL), Spielberg (A), Budapest (H) und Hockenheim (DE) am Start.

Trotz eines sehr guten Basiskonzepts sah die Saisonvorbereitung nicht vielversprechend aus. Häufige Probleme am Elektroboliden mit dem selbstentwickelten Inverter und Elektronik zwangen uns zu vielen Standzeiten. Dies zeigte sich auch am ersten Event dem FS Netherlands in Assen als in den wichtigsten Disziplinen das Auto immer wieder Aussetzer und Abschaltungen hatte. Zwar kein Podestplatz in der Endabrechnung, jedoch zeigt das gesamte Team grossen Willen.

Besser liefe es beim FS Austria am Red Bull Ring. Endlich konnten wir ansatzweise zeigen was in unserem Auto steckt. Jedoch war das Auto aufgrund der fehlenden Testzeit noch nicht optimal abgestimmt was ein sehr zickiges Fahrverhalten mit sich brachte. Mit einem letzten chaotischen Run konnte ich im AutoX (slalomähnlicher Parcours) zumindest einen 3. Rang einfahren, was uns immer noch im Spiel hielt für einen Podestplatz in der Gesamtwertung. Am Folgetag konnte ich mit meinem Teamkollegen Boris das Endurance (22 km Ausdauerrenen) in meinem 5. Anlauf endlich beenden! Dies Resultierte in den wohlverdienten 2. Gesamtrang in der Electric-Kategorie!

Mit besserer Feinabstimmung gingen wir motiviert nach Budapest zum FS East. Endlich passte mal alles zusammen. Im AutoX konnte ich einen tollen Lauf fahren ohne eine Pylone umzufahren. Mit gleich 2.5 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten konnten wir diese Disziplin klar gewinnen! Nach vier Jahren gelang diese prestigeträchtige Disziplin wieder nach Zürich! Noch war der Gesamtsieg noch nicht sicher. Mit dem Team aus Stuttgart hatten wir einen ebenbürtigen Gegner im Endurance. Über 22 km pushten wir uns gegenseitig an. Dank konstanteren Rundenzeiten und weniger umgefahrenen Pylonen gewannen wir dann trotzdem deutlich. Mit dem zusätzlichen Sieg in Efficiency war uns der Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen! Endlich! YES! Ich war extrem Stolz aufs gesamte Team denn was es die ganze Saison durchmachte war überragend. Trotz unzähligen Rückschlägen hielt das Team immer zusammen und zeigte wer das beste Auto gebaut hat.

Für den letzten und wichtigsten Event dem FS Germany gab es am Tag der Abfahrt einen heftigen Rückschlag. Ein Inverter (Motorencontroller) ging bei letzten Tests in Rauch auf. Über Nacht reparierte ein Teil des Teams den Inverter und ich transportierte ihn einen Tag später nach Hockenheim. Im AutoX war ich wieder auf Kurs zu einem Spitzenplatz als der Inverter wieder nicht wollte. Nochmals gelang es dem Team den Fehler zu eruieren und fahrbereit fürs Endurance zu machen. Dort zeigten wir mit der schnellsten Gesamtzeit ein letztes Mal was wir auf dem Kasten haben. Leider hatte ich 10 Runden vor Schluss ein Ölleck in der Aufhängung hinten, wodurch das Auto an Bodenfreiheit verlor. Ich konnte trotzdem mit reduziertem Tempo zu Ende fahren. Jedoch wurden wir in der Technischen Kontrolle danach aufgrund Unterschreitens der Mindestfahrzeughöhe disqualifiziert. Ein bitteres Ende, was uns den zweiten Gesamtrang gekostet hatte.

Ein grosses Dankeschön an den AMZ für diese tolle Saison! Die Events wieder erleben zu dürfen hat grossen Spass gemacht! Und einen so tollen Teamspirit habe ich noch selten gesehen!

Bilder: FSA, FS East, FSG